Rekordwachstum bei weltweitem Verkaufspreis für Smartphones

Der globale Verkauf von Smartphones erreichte im vierten Quartal 2017 (4Q17) 397 Millionen Geräte, eine Steigerung von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Nachfrage wurde vor allem durch den Nahen Osten und Afrika mit einem Wachstum von acht Prozent und Mittel- und Osteuropa mit einem Wachstum von sieben Prozent getragen. Der durchschnittliche globale Verkaufspreis von Smartphones (ASP, Average Sales Price) stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um zehn Prozent auf 363 US-Dollar, die bisher höchste vierteljährliche Wachstumsrate.

Arndt Polifke, Global Director für Telekommunikation bei GfK, kommentiert: „Der Nachfragezuwachs bei Smartphones ist bereits vier Quartale in Folge nur noch leicht im Plus und stieg im vierten Quartal 2017 um nur ein Prozent auf 397 Millionen Geräte. Der Umsatz legte jedoch im Vergleich zum Vorjahresquartal um elf Prozent zu, was für eine solch ausgereifte Technologiekategorie ein außergewöhnliches Wachstum darstellt. Dies basiert auf der Verbreitung von Smartphones mit größeren und randlosen Displays, die Verbraucher dazu veranlasste, teurere Geräte zu kaufen.“

Westeuropa: Starke Umsatzentwicklung bei gleichzeitig positiver Nachfrageprognose  

Die Smartphone-Nachfrage in Westeuropa belief sich im vierten Quartal 2017 auf 37,0 Millionen Geräte und lag damit um drei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Trotz dieses Rückgangs bei den Stückzahlen stieg der Umsatz um 17 Prozent, was vor allem auf einen 24 Prozent Umsatzzuwachs in Großbritannien und 19 Prozent Umsatzzuwachs in Frankreich zurückzuführen ist. Im gesamten Jahr 2017 belief sich der Umsatz mit Smartphones in Westeuropa auf 56 Milliarden US-Dollar, ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. In Stückzahlen ging der Markt jedoch um vier Prozent auf 125,6 Millionen zurück. Die Prognose für die Region im Jahr 2018 ist positiv: Die Nachfrage wird voraussichtlich um ein Prozent auf 126,4 Millionen Geräte ansteigen.

Mittel- und Osteuropa: Starke Erholung und höchste Wertsteigerung aller Regionen 

Die Nachfrage in Mittel- und Osteuropa hat sich weiter erholt. Der Absatz von Smartphones belief sich im vierten Quartal 2017 auf insgesamt 25,2 Millionen Geräte, was einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Außerdem stieg der Umsatz ähnlich wie in Westeuropa im Vergleich zur Vorjahresperiode um enorme 28 Prozent. Im Jahr 2017 wurden in der Region 85,2 Millionen Smartphones verkauft, ein Zuwachs von neun Prozent gegenüber 2016. Für das Jahr 2018 wird weiteres Wachstum erwartet. GfK prognostiziert einen Anstieg der Nachfrage um sechs Prozent, der von Russland und der Ukraine getragen wird.

Nordamerika: Stärkster Nachfragezuwachs seit über zwei Jahren  

Der nordamerikanische Smartphone-Markt verzeichnete im vierten Quartal 2017 einen Nachfragezuwachs von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und damit das höchste Wachstum seit mehr als zwei Jahren. Der Umsatz stieg um vier Prozent auf 28,5 Milliarden US-Dollar. Als Ergebnis stieg der Absatz im Gesamtjahr 2017 im Vergleich zu 2016 um zwei Prozent auf 201,3 Millionen Geräte. GfK geht jedoch davon aus, dass die Nachfrage im Jahr 2018 stagnieren wird.

Lateinamerika: Starke Erholung, aber weiterhin moderate Prognose 

Getragen von einer kräftigen Erholung in Brasilien stieg die Nachfrage nach Smartphones in Lateinamerika im vierten Quartal 2017 weiter an. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legten die Verkäufe um sechs Prozent auf 35,0 Millionen Geräte zu. Dadurch stieg der Absatz im Gesamtjahr 2017 gegenüber 2016 um neun Prozent. GfK geht jedoch davon aus, dass das Wachstum in der Region im Jahr 2018 auf zwei Prozent zurückgehen wird, da sich die Entwicklung in Brasilien abschwächt.

Naher Osten und Afrika: Ägypten und Saudi-Arabien treiben starkes Nachfragewachstum 

Im Nahen Osten und in Afrika betrug der Absatz von Smartphones im vierten Quartal 2017 insgesamt 46,2 Millionen Geräte. Dies entspricht einem Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, wobei das Wachstum vor allem von Ägypten und Saudi-Arabien getragen wurde. In Ägypten stieg die Nachfrage im Quartal um beachtliche 28 Prozent, in Saudi-Arabien um 24 Prozent. Im Jahr 2017 wurden in der Region 176,5 Millionen Smartphones verkauft, ein Anstieg von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. GfK geht davon aus, dass die Nachfrage im Jahr 2018 um fünf Prozent steigen wird, da die relativ geringe Smartphone-Penetration in dieser Region viel Spielraum für Erstkäufer lässt.

China: Trotz Nachfragerückgang herausragender Wertzuwachs 

Die Smartphone-Nachfrage in China verlief im vierten Quartal schleppend. Die Verkäufe gingen im Vergleich zum Vorjahresquartal um drei Prozent auf 114,7 Millionen Einheiten zurück. Dies war der erste Quartalsrückgang seit zweieinhalb Jahren. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz jedoch um 17 Prozent, da sich die Verbraucher weiter in Richtung Mid-Range- und High-End-Geräte orientieren. Im Gesamtjahr 2017 stieg die Nachfrage um ein Prozent auf 454,4 Millionen Smartphones. Beim Umsatz war das Wachstum mit einem Plus von 14 Prozent im Vergleich zu 2016 abermals deutlich höher.

Industrieländer Asien*: Entwicklung in Südkorea belastet Nachfrage 

Die Verkäufe in den Industrieländern Asiens beliefen sich im vierten Quartal 2017 auf 18,5 Millionen Geräte. Dies entspricht einem Rückgang von neun Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, während in Südkorea ein Rückgang von 21 Prozent zu verzeichnen war. Die Verkäufe von Smartphones in der Region beliefen sich im Gesamtjahr 2017 auf 68,5 Millionen Geräte, ein Rückgang von sechs Prozent. Für 2018 prognostiziert GfK jedoch eine Rückkehr zu einem Wachstum von zwei Prozent, das vor allem von der Verbesserung der Situation in Japan getragen wird.

Schwellenländer Asien*: Erstmals Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal 

In den Schwellenländern Asiens wurden im vierten Quartal 58,6 Millionen Smartphones verkauft, also ein Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Ursache war ein dreiprozentiger Rückgang in Indien, vermutlich verursacht durch die Verbreitung preiswerter 4G-fähiger klassischer Mobiletelefone unter denen die Smartphone-Verkäufe litten. Im Jahr 2017 wurden in der Region 232,7 Millionen Smartphones verkauft, eine Zunahme von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. GfK geht davon aus, dass sich der regionale Nachfragezuwachs im Jahr 2018 auf neun Prozent verbessern wird.

Yotaro Noguchi, Product Lead bei GfKs Trends and Forecasting-Division, fasst zusammen: „Die Prognose für 2018 ist positiv. GfK rechnet mit einem Anstieg der weltweiten Smartphone-Nachfrage um drei Prozent gegenüber dem Jahr 2017, vor allem getrieben von den Schwellenländern Asiens sowie Mittel- und Osteuropa. Angesichts der Sättigung in den entwickelten Märkten wird die Kundenbindung für die Hersteller von Smartphones ein wichtiger Schwerpunkt sein, der auch zu mehr Innovation und Differenzierung führen wird, um den Absatz anzukurbeln.“

* Länder, die zu den Industrieländern/ Schwellenländern Asiens gezählt werden:  

Industrieländer Asien: Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland, Singapur, Südkorea, Taiwan

Schwellenländer Asien: Bangladesch, Indien, Indonesien, Kambodscha, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Thailand, Vietnam

(Quelle: GFK)

Bildquellen im Artikel

  • smartphone-2781459_640: © pixabay/geralt

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